Hallo meine Lieben!

Nach über einem Jahr muss ich hier wohl mal ordentlich durchstauben. Es ist schon nicht so einfach viel zu backen, wenn es niemanden gibt der es dann auch futtert ;o)

Seit Pandemiebeginn ist viel passiert - die Kollegen sind in unerreichbare Ferne gerückt und dann war da ja auch noch der Nachwuchs. Da meine Minimaus weder ein Zähnchen noch Interesse am Essen hat, werden ihr meine Backwaren noch lange Zeit nicht gefallen.
Also muss ich etwas finden, was für die kleine Familie reicht und nicht ewig dauert.

Et Voila - Marmelade. Braucht wirklich kaum Zeit und ist in einer Runde Mittagsschlaf erledigt.

Ich habe beschlossen mich mit Romanrezepten auseinander zu setzen. So habe ich beim Lesen von Hortensiensommer von Ulrike Sosnitza darüber nachgegrübelt, dass man sich doch auch mal ein paar Rezepte einfallen lassen könnte die zur Geschichten passen.
In diesem Buch ist es Johanna geschuldet, dass ich mich mal wieder an den Kochtopf gestellt habe.
Johanna ist eine recht einsame Person, die nicht so gern jemanden an sich heranlässt. Als ihr dann Philipp auf den Pelz rückt und zu allem Überfluss auch noch Verantwortung mitbringt, ist ihre Fassade sehr bröckelig. Schon in den letzten Jahren war es ihr Ventil sich in die Küche zu stellen und Marmelade zu kochen. Sie selbst isst sie gar nicht mal so gern, verteilt sie aber dann an alle möglichen Leute im Ort.
Im Buch kocht sie ebenfalls Erdbeermarmelade, allerdings nicht mit Minze, sondern mit Schokolade. Das ging bei mir ja mal gewaltig in die Hose, also musste etwas anderes her.

Derzeitig ist es ja sehr warm, jedenfalls bei uns, und da braucht es etwas Frische. Da nun aber auch endlich Erdbeersaison ist, dachte ich mir - man könnte diese doch mit Minze verbinden. Und das habe ich getan.
Minze habe ich nie im Haus, da die englischen Rezepte die Minze beinhalten immer übertrieben minzig sind. Ganz ehrlich - ein halbes Bund Minze in ein Gericht? Ney, nicht in diesem Haushalt.
Also ist der Göttergatte losgerannt und hat Minze geholt. Tja, wir besitzen nun einen Topf Minze. Mal sehen wie lange er bei uns überlebt und was mir dazu noch so einfällt.

Da bei uns überall die Erdbeerhäuschen rumstehen, war die Beschaffung der Früchte sehr einfach. So begab ich mich also in die Küche und suchte zusammen was ich für das Rezept brauchte und war sehr gespannt, was dabei wohl rauskommen würde.

Zutaten Erdbeermarmelade

• 380g Erdbeeren
• 2 EL Zitronensaft
• 350g 1:1 Gelierzucker
• 2-3 EL gehackte Minze, frisch

Zubereitung Erdbeermarmelade

Viel Zubehör braucht es ja nun nicht für solch eine Marmelade, das hat vermutlich jeder im Haus:

• ein weiter Topf
• ein kleines Messer
• ein Brett
• eine Küchenwaage
• ein Pürierstab (optional)
• einige sterilisierte Marmeladengläser
• ein Trichter
• eine Suppenkelle
• ein Küchenhandtuch
• etwas zum Umrühren
• ein Löffel
• ein kleiner Teller

Ich habe die Erdbeeren püriert während der Zubereitung, was an meinem schmalen Trichter lag. Wer einen weiteren hat, kann die Erdbeeren natürlich auch stückig lassen.

Die Zubereitung ist wirklich saumäßig einfach:

1. Die Erdbeeren müssten natürlich abgewaschen, entgrünt und klein geschnitten werden. Die Minzblätter vom Stängel zupfen, abbrausen, abtupfen und klein schneiden. Das riecht schon mal total lecker dann in der Küche.
2. Wir hatten noch Zitronensaft eingefroren, deshalb habe ich ihn hier direkt angegeben. Wenn ihr eine Zitrone kauft, dann benutzt doch auch gleich den Abrieb - zumindest bei einer Bio-Zitrone die gut abgewaschen ist.
3. Wiegt die Erdbeeren im Topf ab, gebt den Zitronensaft dazu und wiegt die entsprechende Menge Gelierzucker ab. Je nachdem ob ihr 1:1 / 2:1 / 3:1 Zucker benutzt, müsst ihr natürlich ausrechnen wie es für euch passt. Ich hatte nur noch 1:1 im Haus und habe den benutzt.
4. Mischt im Topf die Erdbeeren gut mit dem Zucker und lasst es eine gute halbe Stunde weichen.
5. Stellt euch die Gläser schon mal auf dem Küchentuch bereit und setzt den Trichter auf das erste Glas. Das spart Hektik, wenn es plötzlich im Topf blubbert.
6. Erhitzt nun eure Fruchtmasse. Wenn ihr es wie ich machen wollt, püriert die Masse durch, wenn sich gut Flüssigkeit gebildet hat und gebt danach die Minze in den Topf. Wollt ihr die Erdbeeren so belassen, gebt die Minze gleich mit in den Topf.
7. Nun entsprechend der Anleitung des Gelierzuckers arbeiten. Ich habe die Masse 3 Minuten kochen lassen und dann eine Gelierprobe gemacht. Dafür etwas Marmelade mit dem Löffel auf einen kalten Teller geben und abkühlen lassen. Geliert die Masse, ist die Marmelade fertig.
8. Gebt jetzt vorsichtig die Masse durch den Trichter in eure Marmeladengläser. Verschließt sie danach sofort sorgfältig und dreht die Gläser auf den Kopf.
9. Nach 10 Minuten werden die Gläser wieder umgedreht. Lasst sie komplett erkalten.

Ich habe passend zur Marmelade, die mich etwas an England erinnert, eine Handvoll Scones gebacken. Somit war die Grundlage für die leckere Marmelade auch gleich vorhanden.

Sowohl Mann als auch Muttern sind begeistert. Wenn die Minze also noch ein paar Wochen durchhält, werde ich gegen Ende der Saison noch mal im größeren Stil einkochen.

Ich wünsche euch nun eine erfolgreiche Woche, bleibt gesund und schaut mal wieder vorbei. Das nächste Rezept ist zumindest im Dachstübchen schon notiert.

Fruchtige Grüße
eure Backfee Nef =o)